Das Anheben von Lasten mit schwerem Gerät ist nur eine von vielen Aufgaben der Feuerwehr, welche im Bedarfsfall absolut sitzen müssen. So konnte die diensthabende Wachabteilung 1 am Samstag, den 06.05.2023 selbiges Einsatzszenario unter Realbedingungen an einer Baustelle in der Bellevue trainieren.
Dank eines zur Verfügung gestellten 28t Kettenbaggers sowie eines 6t Radladers, konnten die Einsatzkräfte verschiedene Möglichkeiten des Anhebens direkt am Gerät üben. Nach einer kurzen Einführung in die Technik der beiden Geräte sowie die Betrachtung der möglichen Gefahren, wurden im Voraus die Möglichkeiten des mechanischen, pneumatischen sowie hydraulischen Hebevorgangs besprochen, abgewogen und letztlich eingesetzt. In zwei Szenarien mussten die Einsatzkräfte eine eingeklemmte Person unter den beschriebenen Lasten befreien.
Mit einem Hebevorgang, unabhängig vom Gewicht, geht eine Sicherung mittels Unterbaumaterial (Rüstholz) einher, welches über die mitgeführten Materialien des RW-Logistik sowie des AB-Rüst sichergestellt und eingesetzt wurden.
Ein großes Dankeschön geht an dieser Stelle an Herrn Lotter (Oberbauleitung Riedel Bau AG) für die kurzfristige Organisation der Übungsörtlichkeit. Ebenso sagen wir im Namen der Feuerwehr Schweinfurt vielen Dank an die Fa. Riedel Bau AG für die Genehmigung zur Durchführung der Einsatzübung auf selbiger Baustelle sowie an die Fa. Georg Riegel GmbH für die Bereitstellung und Zustimmung zum Üben am schweren Gerät (Kettenbagger und Radlader).
Unfälle mit Baumaschinen bilden ein nicht alltägliches Einsatzszenario für die Rettungskräfte. Umso wichtiger ist es, sich diese im Rahmen von Ausbildungen näher anzusehen und daraus wichtige Schlüsse für mögliche Einsätze zu ziehen. Im Rahmen der regelmäßigen Ausbildung hatte die Wachabteilung 3 unter dem Stichwort „THL 3 – Person eingeklemmt (nicht VU)“ die Aufgabe, mit den vorhandenen Mitteln von Löschfahrzeug und Rüstwagen einen 11 Tonnen schweren Bagger zu unterbauen, anzuheben und die Person zu befreien. Dabei wurden mehrere Methoden und Ansatzpunkte ausprobiert und deren Vor- und Nachteile abgewogen und besprochen.
Ein herzlicher Dank geht an die Firma Rudolf Pfister GmbH aus Schweinfurt, welche uns für diese Ausbildungseinheit neben ihrem Bagger auch noch ihr Firmengelände zur Verfügung gestellt hat.
Auch in diesem Jahr konnten unsere aktiven Einsatzkräfte des haupt- und ehrenamtlichen Bereichs wieder umfassend in der rettungsdienstlichen Erstversorgung fortgebildet werden. Dieser mindestens jährlich stattfindende Termin ist interner Teil der geforderten 30h-Fortbildung pro Jahr (Rettungssanitäter). Im Rahmen von Stationsausbildungen konnte unser Feuerwehrarzt Martin Lode mit seinem Ausbilderteam (Notfallsanitäter u. Rettungsassistenten der Ständigen Wache) so die Themenbereiche „Kindernotfälle u. –reanimation“, „Prähospitale Traumaversorgung nach xABCDE“, „Cardiopulmonale Reanimation mit AED-Einsatz“ sowie „Notfälle im Gefäßsystem (z. B. Lungenembolie)“ näher bringen. An beinahe allen Stationen wurde schwerpunktmäßig mit Fallbeispielen gearbeitet, um eine möglichst praxisnahe Ausbildung gewährleisten zu können.
Im Rahmen der Traumaversorgung, zu der ein Verkehrsunfall mit Fahrradfahrer u. PKW simuliert wurde, unterstützten uns die benachbarten Kollegen des Malteser-Hilfsdienst mit einem Rettungswagen und zwei Notfallsanitäter-Azubis. Sie übernahmen den „Patienten“ nach einer definierten Zeit der Erstversorgung durch den First Responder und führten weitere Maßnahmen durch, welche durch die Kräfte der Feuerwehr unterstützt wurden. Gerade diese Zusammenarbeit wurde von beinahe allen Teilnehmern als äußerst sinnvoll und hilfreich für die tägliche Praxis bewertet. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an die beiden Kollegen vor Ort und an die Rettungsdienstleitung der Malteser Schweinfurt für das immer gute und unkomplizierte Miteinander.
Im Rahmen einer Einweisung im großen Saal der Feuerwache in der Adolf-Ley-Straße erhielten die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Schweinfurt ihre neuen digitalen Funkmeldeempfänger ausgehändigt. Die Einführung der digitalen Alarmierung im ILS-Bereich Schweinfurt mit seinen fünf Kreisverwaltungsbehörden (Region Main-Rhön) schreitet somit weiter voran. Nachdem der Freistaat Bayern mit der Einführung der digitalen Funktechnik in Einsatzfahrzeugen bereits in den Jahren 2015/2016 einen ersten Grundstein für die Ablösung der Analogfunkgeräte gelegt hat, wird die mittlerweile veraltete Technik ein weiteres Stück aus dem täglichen Dienstbetrieb versabschiedet. „Die Vorteile der digitalen Alarmierung liegen vor allem in der wesentlich schnelleren Erreichbarkeit der Einsatzkräfte. Werden im analogen System sogenannte Alarmschleifen pro Feuerwehr mit einer Dauer von bestenfalls ca. 4 Sekunden nacheinander übertragen, erfolgt im digitalen Netz eine sofortige und gleichzeitige Verständigung aller beteiligten Feuerwehren, was im Umkehrschluss die Eintreffzeiten bzw. die Hilfsfrist der Einsatzkräfte relevant verkürzt“, so der Schweinfurter Stadtbrandrat und Sachgebietsleiter Frank Limbach. Die Kosten für einen digitalen Meldeempfänger liegen im mittleren dreistelligen Bereich und werden vom Freistaat Bayern mit bis zu 80% gefördert.
Der Ausgabe vorangegangen war eine intensive Zeit der Beschaffung sowie einer individuellen System- und Schleifenprogrammierung. Um diese Aufgabe bewältigen zu können, betreibt die Stadt Schweinfurt auf der Feuerwache eine eigene Taktisch-Technische Betriebsstelle (TTB) / Funkwerkstatt auf Ebene der Kreisverwaltungsbehörde, welche in enger Zusammenarbeit mit der Integrierten Leitstelle Schweinfurt für einen reibungslosen Kommunikationsbetrieb der städtischen Feuerwehr sowie der drei Werkfeuerwehren (ZF, SKF, Schaeffler) sorgt. Das hierfür benötigte Personal rekrutiert sich aus hauptamtlichen Einsatzbeamten der Ständigen Wache, welche organisatorisch dem städtischen Sachgebiet „Brand- und Katastrophenschutz“ zugeteilt sind. Notwendig wurde die Ausweitung der genannten Aufgaben im Digitalfunk durch einen immens gestiegenen Verwaltungsaufwand zugunsten der Abhörsicherheit gegenüber der analogen Funktechnik. „Alle digitalen Funkgeräte und Meldeempfänger benötigen pro Jahr ein Softwareupdate, zudem ist auch der Reparaturvorgang komplexer geworden. Gerade in diesem Bereich muss viel Zeit, Aus- und Weiterbildung investiert werden, da die Funkkommunikation der Einsatzkräfte eine der grundlegenden Voraussetzungen darstellt, um letztlich einen Einsatzerfolg garantieren zu können,“ weiß Stadtbrandrat Limbach.
Übergabe des digitalen Pagers an den Stadtbrandmeister Michael Spath (links) durch den Feuerwehrbeamten der Taktisch-Technischen-Betriebsstelle Stadt Schweinfurt, Manuel Rumpel (rechts).
Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.